
Olaf`s Jagd mit der Kamera
„Es noch dunkel und nur vage lässt sich die heranbrechende Morgendämmerung erahnen, als mein Jagdführer Tim und ich von seinem Haus aus zu unserer Pirsch aufbrechen. Vor uns liegt der Aufstieg in die Highlands zu unserem Jagdgebiet, welches unmittelbar an der Grenze des Killarney National Park liegt. Im dämmerigen Licht wirkt der vor uns liegende Aufstieg recht bedrohlich und gar nicht so grün und freundlich wie am Vortag. Tim legt einen zügigen Schritt an den Tag, damit wir frühzeitig oben sind und in Ruhe mit der Pirsch auf dem Hochplateau beginnen können, doch auch er hat im Dunkeln bei dem nassen Untergrund sichtlich Schwierigkeiten. Bei jedem Schritt hört man das schmatzende Geräusch des morastigen Untergrunds, wenn er die Stiefel wieder freigibt. Schweigend geht es zügig bergan und nach etwa 40 Minuten bemerke ich trotz guter Kondition das Brenn in den Oberschenkeln, welches durch die ungewohnte Belastung entsteht. Bei jedem Schritt sinken unsere Gummistiefel bis über die Knöchel in den morastigen Boden ein und es scheint, dass je höher wir kommen der Boden immer feuchter wird. Nach ca. 1,5 Stunden sind wir oben am Bergkamm angelangt und suchen uns einen guten Platz um die Umgebung abzublasen. Schweigend, staunend betrachten wir andächtig das sich uns bietende Naturschauspiel, was sich uns durch den Sonnenaufgang bietet. Langsam kämpft sich die Sonne empor über die fern gelegenen Highlands und taucht das ganze Hochplateau in ein Farbenmeer. Sieht die Landschaft bei den ersten Sonnenstrahlen und dem schwerliegenden Nebel noch verwunschen und verzaubert aus, als hätte man das Tor zu einer Feenwelt betreten, so werden je höher die Sonne steigt immer mehr Farben zu Licht gefördert. Überall blitzt und funkelt es, durch die Reflektion des Taues auf den Gräsern und Pflanzen und taucht alles in ein grün – rotes Licht, welches mich in den Bann zieht. Die gelben und roten Blüten des taubedeckten Heidekrauts funkeln im Sonnenlicht wie Edelsteine, die man einsammeln möchte! Auch wenn Tim diesen Anblick viel häufiger erleben darf als ich, so ist auch dieser völlig gebannt und schaut mit zufriedener Mine, sinnierend in die Ferne. Derartig entschleunigt scheint die normale Welt immer mehr zu verblasen…….