
Rau, wild und spannend sollte es sein. -Wurde es auch!
„Ich sitze auf meinem großen Felsen, den ich mir als Stand ausgesucht habe, und schaue in die herrlich verschneite, wilde Berglandschaft. Hoffentlich wird heute wieder so ein grandioser Jagdtag, wie ich ihn die letzten zwei Tage schon erleben durfte? Doch bisher bleibt der Anblick von Wild leider aus. Langsam kommen die Böllerschüsse und das monotone Rufen der Treiber näher, die diese zum aufscheuchen des Schwarzwildes abgeben, doch sind sie immer noch weit weg. Ich schaue über das vor mir gelegene steile Tal in den Gegenhang und wiederhole in Gedanken nochmals die gemessenen Entfernungen an einigen Punkten. Bis dort oben am Bergrücken waren es 160 m, die Freifläche etwas weiter untern waren 120m, der deutlich erkennbare Wechsel unten sind 80 Meter.
Das Treiben ist nun schon seit eineinhalb Stunde am laufen und so langsam beginnt mein Magen zu knurren. Ich fingere aus meinem Rucksack mein vom Frühstück mitgenommenes Brot heraus und beiße herzhaft hinein. Scheint schon lange her zu sein, dass mein Magen etwas zu tun bekam und ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich Recht habe. 11:30 Uhr fast! Im Dorf hinter mir ertönt das Knacken der Lautsprecher vom Minarett, das immer kurz vor dem Ruf des Muezzin zu hören ist. Ob es so sein wird wie gestern, das mit Ruf zum Mittagsgebet endlich Sauen abwechseln.
Weiter oben fallen plötzlich viele Böllerschüsse, Hundegeläut und aufgerecktes Rufen ist zu hören, doch wer mag schon sagen wo genau sich dies abspielen mag. Wieder das Pfeifen und Knacken des Lautsprechers und dann ertönt über das Tal:“ Allahauuuuuuuuuuuu_ akbaaaaaaaaaaaaaaar“ Und während das langgezogene „ Allahu“ noch über die Berghänge echot, schwappt es schwarz über den mir gegenüberliegenden Bergrücken. Sauen, Sauen, Sauen, endlos Sauen…… Das Adrenalin übermannt mich.